Kirche St. Paul

De Geseling - Peter Paul Rubens

Sint-Paulusstraat 22, Antwerpen

Wo können Sie – außerhalb eines Museums – Gemälde der drei größten Antwerpener Barockmaler Rubens, Van Dyck und Jordaens an einem Ort sehen? In Antwerpens einzigartiger Kirche St. Paul hängen sie brüderlich nebeneinander. Neben der barocken Pracht gibt es auch den friedlichen Kalvariengarten, in dem man zur Ruhe kommen kann. 

De Geseling - Peter Paul Rubens

Kirche St. Paul

St. Paul liegt im historischen Stadtzentrum von Antwerpen, nur einen Steinwurf von der Schelde entfernt. In diesem Viertel lebten früher die Schiffer. Die Kirche wurde im 16. Jahrhundert als spätgotische Dominikanerklosterkirche erbaut. Sie ist dem Apostel Paulus gewidmet. Im Laufe ihrer bewegten Geschichte hat sie dennoch ein besonders wertvolles künstlerisches Erbe bewahrt. Heute umfasst die Anlage von St. Paul eine Kirche mit Kreuzgang, einen prächtigen Garten, eine Klosterruine und einen einzigartigen Kalvariengarten mit mehr als 60 Skulpturen, die den Tod und die Auferstehung Jesu darstellen.

Die Geißelung Christi – Peter Paul Rubens

Im Jahr 1617 gab die Rosenkranzbruderschaft einen Gemäldezyklus in Auftrag, der die 15 Geheimnisse des Rosenkranzes darstellen sollte. Von den elf Antwerpener Malern, die daran mitarbeiteten, waren Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck und Jacob Jordaens die bekanntesten. Die Gemälde zeigen Passagen aus dem Leben von Jesus und Maria. Auf diese Weise lernten selbst ungebildete Kirchenbesucher die Geschichten aus der Bibel kennen. Rubens' Gemälde wurde von dem wohlhabenden Kaufmann Louis Clarisse bezahlt. Sein Sohn Marcus Antonius war einer der Dominikaner des Klosters. „Die Geißelung Christi“ ist das siebte Gemälde der Serie. Christus steht an eine Säule gefesselt, mit dem Rücken zum Betrachter. Vier Schergen geißeln ihn, bis er blutet.  Einer von ihnen tritt ihm gegen die Wade, um ihn zum Stolpern zu bringen. Ein Hund bellt die Szene grimmig an. Im Jahr 1794 entfernten die französischen Besatzer das Werk, um es nach Paris zu bringen. Im Jahr 1816 kehrte es an seinen ursprünglichen Standort zurück.

De Kruisdraging - Antoon van Dyck
De Kruisdood - Jacques Jordaens

Kreuztragung Christi – Anthonis van Dyck

Jan van den Broeck war Kapellenmeister der Rosenkranzbruderschaft und ab 1611 Stadtkaplan von Antwerpen. Er bestellte „Kreuztragung Christi“ von Anthonis van Dyck für 150 Gulden. Es ist das neunte Gemälde der Serie. Van Dyck malte es, als er noch nicht einmal 20 Jahre alt war. Zehn Entwurfszeichnungen dazu sind erhalten geblieben. Das Gemälde vereint mehrere Szenen des Kreuzweges. Man sieht Jesus fallen, während die Soldaten ihn zwingen, weiterzugehen. Sie sehen auch die Begegnung mit seiner Mutter. Hinter einem blauen Mantel verbirgt sich Marias tränenüberströmtes Gesicht. Schließlich steht Simon von Cyrene in seinem roten Mantel bereit, um Jesus beim Tragen des Kreuzes zu helfen. Im 17. Jahrhundert wurde das Gemälde im Heiligkreuz-Altar aufgestellt. Zuvor war es oben und unten um etwa acht Zentimeter gekürzt worden. Im Jahr 1794 nahmen die französischen Besatzer es mit nach Paris. Seit 1816 hängt die Kreuztragung wieder an ihrem angestammten Platz.

Die Kreuzigung – Jacob Jordaens

Magdalena Lewieter zahlte im Jahr 1618 150 Gulden für „Die Kreuzigung“ von Jacques Jordaens, das zehnte Gemälde der Serie. Jesus wurde an das Kreuz genagelt und starb. Das Pergament mit der Inschrift flattert im Wind. Die vier Anwesenden, Maria, Johannes der Evangelist, Maria Magdalena und Maria Kleophae, sind rechts und links vom Kreuz aufgereiht. Sie beklagen den großen Verlust. Auch dieses Gemälde wurde 1794 von den Franzosen gestohlen und 1816 an die Kirche zurückgegeben.

Praktische Informationen

Adresse

Sint-Paulusstraat 22
2000 Antwerpen
Belgien
Wegbeschreibung anzeigen

Öffnungszeiten

  • 1. April bis 31. Oktober: von Montag bis Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

  • 1. November bis 31. März: Samstags, sonntags und in den Schulferien von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

 

Zugänglichkeit

  • Die Kirche und die Schatzkammer sind für Menschen mit Behinderungen leicht zugänglich.
  • Die archäologische Stätte und der Kalvariengarten sind für Menschen mit Behinderungen aufgrund von Stufen schwer zugänglich.

 

Gut zu wissen

  • Eintrittspreis: 5,00 € Standardtarif
     

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