Beginenhofkirche

Prächtiges barockes Kircheninnere mit einer hohen, dekorierten Kuppel. Kunstvolle Fresken und Buntglasfenster schaffen eine ruhige, historische Atmosphäre.

Die barocke Beginenhofkirche von Mechelen ist nicht nur von außen ein Schmuckstück. Auch ihr Inneres und die reiche Gemäldesammlung sind einen Besuch wert.

Prächtiges barockes Kircheninnere mit einer hohen, dekorierten Kuppel. Kunstvolle Fresken und Buntglasfenster schaffen eine ruhige, historische Atmosphäre.

Beginenhofkirche

Beginen waren Frauen, die in Abgeschiedenheit ein frommes Leben führen wollten, ohne ein klösterliches Gelübde abzulegen. Die älteste Erwähnung ihrer Präsenz in Mechelen stammt aus dem Jahr 1209. Nachdem die Beginen viele Jahre lang außerhalb der Stadtmauern ansässig waren, zogen sie 1578 in die Innenstadt. Im 17. Jahrhundert wurde der Beginenhof mehrmals teilweise oder vollständig zerstört. Im selben Jahrhundert wurde auch die Kirche gebaut. Sie beherbergt ein Kruzifix von Jérome Du Quesnoy II und eine reiche Sammlung von Barockgemälden, unter anderem von Theodoor van Loon, Jan Cossiers, Theodoor Boeyermans und Lucas II Franchoys. Der Beginenhof von Mechelen ist seit 1998 zusammen mit 12 anderen flämischen Beginenhöfen als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt.

Barocke Architektur

Die Beginenhofkirche von Mechelen entstand 1629 und wurde 1647 geweiht. Da die Beginen von Mechelen zu dieser Zeit wohlhabend waren, konnten sie bekannte Architekten engagieren. Der Jesuit Pieter Huyssens (1577-1637) und der Brüsseler Jacques Franckaert I (1550-1601), der Hofarchitekt der Erzherzöge Albrecht und Isabella, entwarfen die Pläne. Beachte insbesondere die barocke Fassade mit einer Statue der heiligen Katharina von Lucas Faydherbe (1617-1697), einem Künstler aus Mechelen. Er war wahrscheinlich auch für einen Teil der Innenausstattung verantwortlich. Die Beginenhofkirche ist eine Kombination aus italienischen Vorbildern und der typischen Architektur der Region. Der italienische Einfluss zeigt sich im Schwung der Rundbögen, den korinthischen Säulen und dem imposanten Gesims.

Prächtiges Kircheninneres mit einem großen Altar, detaillierten religiösen Kunstwerken und Statuen, umgeben von kunstvollen Säulen und Bögen. Die Stimmung ist ehrfurchtsvoll und majestätisch.

Anbetung der Könige (1626–1650) – Theodoor van Loon

Theodoor van Loon schuf die Anbetung der Könige zwischen 1626 und 1650. Er war zweimal in Italien, von 1602 bis 1608 und von 1628 bis 1629. Das erklärt, warum der Einfluss von Caravaggio in seinem Werk so präsent ist. Sieh dir einmal die dramatische Mimik und den Einsatz von Hell-dunkel-Kontrasten in diesem Werk an: typisch für Caravaggisten. Van Loon legt besonderen Wert auf die intensiven Gefühle. Er konzentrierte sich auch stark auf den Lichteinfall, wodurch die Figuren fast dreidimensional erscheinen. Was den Stil von Theodoor van Loon hier auszeichnet, sind die Details in der Kleidung und die Bewegung in der Körperhaltung seiner Figuren. Er liebte theatralische Kompositionen. 

Religiöses Gemälde, das eine ruhige Szene mit einer Frau zeigt, die ein Kind hält, umgeben von reich gekleideten Figuren, die Geschenke darbringen. Warmes, dramatisches Licht verstärkt die Atmosphäre.

Hochaltar – Jan und Gaspard van den Steen

Der Hochaltar wurde 1671 von den Mechelner Bildhauern Jan und Gaspard van den Steen geschaffen. Er ist aus weißem und schwarzem Marmor gefertigt. Die Skulpturen haben eine friedliche Ausstrahlung. In der Mitte steht Maria, umgeben von Engeln und richtet ihren Blick zärtlich auf den Betrachter. Auf ihrem Schoß hält sie den kleinen Jesus. Sie ruhen auf korinthischen Säulen. Du kannst diese an den gemeißelten Akanthusblättern erkennen. Auf beiden Seiten des Altars siehst du Alexius von Rom und Katharina von Alexandria. Sie sind die Schutzheiligen der Kirche.

Mariä Himmelfahrt von Lucas II Franchoys – Mystische Hochzeit der Katharina von Alexandria von Theodoor Boeyermans

Zwei ungewöhnliche Gemälde aus dem 17. Jahrhundert sind Teil des Hauptaltars. Sie sind Rücken an Rücken angebracht. So können sie je nach Jahreszeit abwechselnd aufgehängt werden. Mariä Himmelfahrt von Lucas II Franchoys (1616-1681) ist immer ab dem 15. August auf dem Altar zu sehen. An diesem Tag wird die Aufnahme Marias in den Himmel gefeiert. Die Kirche wurde in der Zeit der Gegenreformation gebaut, der katholischen Reaktion auf die protestantischen Reformen. Die Marienverehrung wurde damals im Kampf gegen den Protestantismus intensiv gefördert. Ende November wird das Gemälde gedreht und das Werk von Boeyermans kommt zum Vorschein. Es zeigt Katharina, die Schutzpatronin der Kirche. Auf dem Gemälde geht Katharina eine mystische Ehe mit Christus ein. Diese Legende stammt aus dem Jahr 1337.

Ein schwarz-weißes Gemälde zeigt eine ruhige religiöse Szene mit einer zentral sitzenden Figur, die ein Kind hält, umgeben von Engeln und Betrachtern. Die in fließende Gewänder gehüllten Figuren vermitteln Ehrfurcht und Staunen. Ornamentale architektonische Elemente rahmen die Komposition ein und verstärken die majestätische Atmosphäre.

Die Heimsuchung (1626–1650) – Theodoor van Loon

Maria besucht Elisabeth wird manchmal auch Die Heimsuchung genannt. Auch hierbei handelt es sich um ein typisches Gemälde von Theodoor van Loon: Hier nähert sich der Maler einem religiösen Thema mit einem Gefühl von Tiefe, Emotion und Dramatik. Das Gemälde zeigt die schwangere Maria, die ihre Cousine Elisabeth besucht. Elisabeth ist zu dieser Zeit mit Johannes dem Täufer schwanger. Dieser Moment, in dem sich die beiden Frauen treffen und ihre gemeinsame Freude über ihre Schwangerschaft teilen, ist ein wichtiges Thema in der christlichen Bildsprache. Theodoor van Loon erweckt diese Szene mit seinem charakteristischen Einsatz von Licht und Schatten zum Leben und schafft so einen dramatischen Kontrast und eine intime, fast rührende Atmosphäre. Marias und Elisabeths Mimik ist sensibel und zeigt tiefe Gefühle. Das beweist van Loons Talent, menschliche Interaktionen auf eindringliche und realistische Weise einzufangen. 

Gemälde in einem Holzrahmen, das vier biblische Figuren zeigt, wobei zwei Frauen sich im Vordergrund begrüßen. Die Szene spielt im Freien, mit Bäumen im Hintergrund. Die Stimmung ist ehrfürchtig und feierlich.

Praktische Informationen

Adresse

Nonnenstraat 28
2800 Mechelen
Belgien
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Öffnungszeiten

  • Geöffnet vom 1.4. bis 31.10. von Dienstag bis Sonntag von 13.00 bis 17.00 Uhr.
  • Geöffnet vom 1.11. bis 31.03. von Dienstag bis Sonntag von 13.00 bis 16.00 Uhr.

Zugänglichkeit

  • Ist teilweise zugänglich.

Weitere Informationen

Gut zu wissen

  • Eintrittspreis: gratis

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